Staufermedaille für Prof. Kalman Irmai

 Staufermedaille für Kalman Irmai: Hohe Auszeichnung für den Professor und Gründer der Musikschule Bauland

„Joint Venture für musikalische Bildung“

 

Viel Lob bekam Professor Kalman Irmai im Rahmen der Verleihung der Staufermedaille. Das Bild zeigt ihn im Kreis seiner Familie und mit Ehrengästen, darunter Innenminister Reinhold Gall und Bürgermeister der Kommunen, die die Musikschule von Anfang an unterstützten. Anschließend trug sich Reinhold Gall noch ins Goldene Buch der Stadt Osterburken ein.

© Frodl

Osterburken. Für seine Lebensleistung um die Musik wurde Professor Kalman Irmai, Gründer der Musikschule Bauland, von Innenminister Reinhold Gall mit der Staufermedaille ausgezeichnet.

Alle Redner der Feierstunde im Marc-Aurel-Saal des Römermuseums würdigten die großen Verdienste des Musikprofessors um das Gemeinwohl. Wie Innenminister Reinhold Gall in seiner Laudatio sagte, habe sich Irmai in einer beeindruckenden ehrenamtlichen Arbeit und mit selbstlosem Engagement für die Entstehung der heutigen Musikschule Bauland eingesetzt. Diese sei zu einer Erfolgsgeschichte geworden: Dort werden heute über 250 Kinder und Jugendliche unterrichtet.

Landrat Dr. Achim Brötel betonte im Beisein von MdL Georg Nelius, Mitgliedern des Kreistags, der Bürgermeister aus dem Einzugsbereich der Musikschule und Seckachs Ehrenbürger Ekkehard Brand, dass Professor Irmai diese Ehrung in besonderer Weise verdient habe.

Professor Kalman Irmai

  • Der Grundstein für die Musikbegeisterung von Kalman Irmai wurde in Baja (Ungarn) gelegt, wo er 1942 geboren wurde und mit neun Jahren begann, Klavier zu spielen. Sein Talent wurde früh entdeckt. Mit 14 Jahren wechselte er nach Budapest ans Bela-Bartok-Konservatorium.
  • Dort fasste Irmai den Entschluss, die Musik zum Beruf zu machen. Nach Abitur und Musikstudium wurde er Musiklehrer, später Professor, und konnte so die Begeisterung für das Spielen von Instrumenten weitergeben. Bald war er ein gefragter Pianist. Im Alter von 47 Jahren reiste er 1988 nach Deutschland aus. Als stärkste Motivation gab er den „Wunsch nach einem Leben in einem freiheitlichen und demokratischen Rechtsstaat“ an.
  • In Deutschland konnte Irmai sich als Musiker und Musiklehrer etablieren. Im Bauland wurde er heimisch und gründete bereits im Jahr 1989 in Osterburken und Seckach die Musikschule Irmai. Damit schien er eine Marktlücke gefunden zu haben, denn nach fünf Jahren wurden bereits 70 Schüler unterrichtet. Heute lernen in der von Tochter Nikola und Schwiegersohn Istvan geführten Musikschule Bauland über 250 Kinder ein Instrument. F

„Herzblut und Enthusiasmus“

„Es waren bewegte Zeiten“, als Irmai auf privater Initiative 1989 im Bauland seine Musikschule ganz auf privater Initiative gründet habe. „Es war ein Schritt in die Selbstständigkeit und damit ins Ungewisse, aber mit ganz viel Herzblut und Enthusiasmus“. Irmai habe Gemeinderäte und Bürgermeister, allen voran Ekkehard Brand, gefunden, die schnell verstanden hätten, was für eine große Idee, vor allem aber was für eine noch größere Chance hinter dem Ganzen stand. Und die deshalb auch bereit waren, dafür ein „ganz eigenes Modell der Kooperation“ zu finden. Es war, wie Dr. Brötel sagte, eine Art „Joint Venture für die musikalische Bildung“, von dem alle profitierten.

Profitiert hätten junge Menschen, denen eine musikalische Ausbildung ermöglicht werde, Vereine, die auf hervorragend ausgebildeten Nachwuchs zurückgreifen können, und „es profitiert die Gesellschaft vom kulturellen Angebot, das durch Einrichtungen wie die Musikschule Bauland in einem Maß bereichert und belebt worden ist, wie es sich wohl anfangs noch kaum einer so recht vorstellen konnte“. Dr. Brötel dankte für diese großartige Leistung und überreichte als Zeichen der Anerkennung zwei Eintrittskarten für die Festspiele in Zwingenberg.

In seiner Laudatio ging Innenminister Gall auf die Verdienste von Professor Irmai ein und stellte eingangs fest: „Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum“. Das wusste schon Friedrich Nietzsche Ende des 19. Jahrhunderts. „Wenn ich mir Ihren Lebenslauf anschaue, kann man sich vorstellen, dass der Philosoph an Menschen wie sie gedacht hat, als er diesen Satz formulierte“, so Gall. Irmai lebe für und mit der Musik und teile sie mit anderen. „Die heutige Auszeichnung erhält er für sein beeindruckendes Engagement, das die Musikschule in dieser Form erst möglich machte.“

Keine Hürde zu hoch

In den Anfangsjahren habe Irmai seinen persönlichen Lebensstil auf ein Minimum reduziert und einen großen Teil seines Gehaltes in den Aufbau seines Lebenswerkes gesteckt. Diese Einstellung verdiene größten Respekt. „Um seinen Traum zu verwirklichen, hat er angepackt, eine ganze Region musikalisch vorangetrieben, das gute soziale Klima maßgeblich mitgestaltet, positiv geprägt und mit der Musikschule eine herausragende Lebensleistung vollbracht“, würdigte der Innenminister, der im Namen der Landesregierung gratulierte. „Ihm war keine Hürde zu hoch, er dachte nicht an sich, sondern erst mal an andere.“ Unter dem Beifall der Gäste überreichte Gall die Staufermedaille mit Ehrenurkunde, die bei Irmai in den richtigen Händen sei.

Bürgermeister Jürgen Galm gratulierte Professor Irmai auch im Namen seiner Kollegen aus „tiefem Herzen“ zur hohen Auszeichnung. Für das Bauland sei es ein wahrer Glücksfall gewesen, dass Irmai als Neubürger aus dem materiellen Nichts, aber ausgestattet mit einem überragenden musikalischen Können, Herzblut und Leidenschaft die Schule aufbaut habe. Die Musikschule Bauland sei nicht nur eine „grandiose Bildungsstätte“, sie nehme im kulturellen Leben der Städte und Gemeinden eine herausragende Stellung ein, sagte Galm.

Für den Förderverein der Musikschule gratulierte dessen Vorsitzender Dr. Johann Cassar seinem Freund Kalman zur „wunderbaren Ehrung“. Er freue sich, dass der Ministerpräsident dieser Ehrung auf Antrag des Vereins zugestimmt habe und damit die Arbeit und den Aufbau der Musikschule honoriere, so Dr. Cassar und überreichte als Zeichen des Dankes ein Buch über die Staufer. Die in der Musikschule Bauland „dienstälteste“ Lehrerin Susanne Nakajima überbrachte die Glückwünsche der Kollegen. Kalman Irmai sei keiner, der sich ins Rampenlicht dränge. Alle Kollegen schätzten die gute Atmosphäre in der Musikschule. Die Auszeichnung habe er mehr als verdient.

Kalman Irmai dankte für die besondere Ehrung, die ihm eine große Freude bereitete. Der Erfolg seiner Musikschule sei der musikalische Zusammenhalt von vielen Freunden, bei denen er sich ebenso wie bei seinen Wegbegleitern bedankte. In den Dank schloss er auch seine Tochter und die Familie, den Förderverein, die umliegenden Kommunen sowie die Volksbank Kirnau ein. Seine beiden Enkel Kristian und Nelli, auf die Irmai, wie er sagte, sehr stolz ist, erfreuten ihren Opa mit einem musikalischen Geschenk. Sie hatten zusammen mit ihren Eltern Nikola und Istvan die Feierstunde festlich umrahmt. F

© Fränkische Nachrichten, Samstag, 16.04.2016

Große Erfolge beim Landeswettbewerb „Jugend musiziert“

Landeswettbewerb „Jugend Musiziert“ – Großer Erfolg der Musikschule Bauland

 

Zwischen 8. und 13. März fand das diesjährige Landeswettbewerb „Jugend Musiziert“ in Böblingen statt. Auf Regionalebene qualifizierten sich Ende Januar von der Musikschule Bauland Claire (Klasse Agnese Buchauer-Norkus) und Tim Winkelhöfer (Klasse Regine Böhm) für diese Runde, bei der sie ihr Talent wieder unter Beweis stellen konnten und von der Jury für ihren Fleiß mehr als belohnt wurden: sie haben in der Kategorie Vokal-Ensemble mit zwei Gesangsstimmen von der maximalen Punktzahl 25 das unglaublich gute Ergebnis mit 24 (Claire) und 25 (Tim) Punkten erreicht und damit sogar die Weiterleitung zum Bundeswettbewerb geschafft!

Die Musikschule Bauland gratuiert ganz herzlich zu diesem riesengroßen Erfolg und bedankt sich bei den beiden Lehrerinnen für ihr Engagement!

Der Bundeswettbewerb findet 12.-19. Mai in Kassel statt.Claire und Tim Winkelhöfer

Bericht Schülerkonzert 31.1.2016

Schülerkonzert im Dorfgemeinschaftshaus Zimmern

Als Highlights eines jeden Unterrichtsjahres an der Musikschule Bauland sind zweifellos die Schülerkonzerte zu sehen, vor allem, wenn sie durch Beiträge der Preisträger des Wettbewerbs „Jugend musiziert“ bereichert werden und in einem so schönen Ambiente stattfinden, wie es das schmucke Dorfgemeinschaftshaus Zimmern bietet. So konnten die zahlreich erschienenen Gäste über zwei kurzweilige Stunden jede Menge beste Musik genießen, und zwar von den Anfängern mindestens ebenso fleißig eingeübt wie von den Fortgeschrittenen. Das engagierte Lehrerkollegium hatte seine Schützlinge hervorragend vorbereitet, die trotz Lampenfieber oder gerade deswegen ihre Auftritte mit Bravour bewältigten, egal ob klassische Musik, Rock oder Pop. So begeisterten am Klavier Valentin Balagula, Tobias Helle, Laura Horn, Dominik Schneider und Benjamin Bulz. Am DrumSet überzeugten Björn Liebl und Jannes Troißler, die E-Gitarre rockte Justus Adam, mit der Blockflöte bezauberte Jan-Lukas Erke und das Saxophon beherrschte Simon Püringer. Und als besonderes Bonbon vor der Pause brachten Diana Deßner, Julia Engewald, Sarah Ernst, Anneke Helle, Kristian Koppányi, Diana Ruder, Ina Schneider und Ruth Troißler vom Nachwuchs-Cantabile das Publikum zunächst mit „Wenn ich alle Sprachen“ zum Staunen und dann mit dem Lied „Dracula“ zum Schmunzeln. Teil 2 des Konzerts eröffnete Anna Diemer mit der Violine bevor die Preisträger einen Auszug ihrer Wettbewerbsbeiträge boten und selbst die kleinsten waren voll konzentriert bei der Sache. Sandy Hartmann spielte auf ihrem Akkordeon die „Gavotte“ von Dräger. Die Violine ließ nicht nur die kleine Joan Park gefühlvoll auswendig mit dem 1. Satz des Concertino G-Dur op. 11 von Küchler erklingen, sondern auch Nelli Koppányi mit Takács‘ „Quasi una siciliana“ und Susa Schweizer mit dem „Bauerntanz“ vom gleichen Komponisten. Das Violoncello von Kristian Koppányi war mit „That’s how it goes“ von K.&D. Blackwell zu hören und Katharina Langer sang „I don’t know why“, am Klavier begleitet von Joel Gantrel. Nicht nur ein Ohren-, sondern auch ein Augenschmaus war das Duett „Brüderchen, komm tanz mit mir“ aus Humperdincks „Hänsel und Gretel“, das Claire Winkelhöfer zusammen mit Amanda Luka präsentierte und mit „Herr, Gott Abrahams“ von Mendelssohn-Bartholdy setzte Tim Winkelhöfer den krönenden Schlussgesang des Konzerts. (LM)