VIELFALT UND PRÄZISION- LEHRERKONZERT DER MUSIKSCHULE BAULAND

Die Erwartungen an ein Lehrerkonzert der Musikschule Bauland dürfen hoch sein – sie werden voll und ganz erfüllt, wie am Samstagabend im vollbesetzten Marc- Aurel- Saal des Römermuseums Osterburken wieder einmal eindrucksvoll unter Beweis gestellt wurde. Für einen überregional bekannten guten Ruf spricht auch, dass Musikschulleiterin

Nikola Irmai- Koppányi gleich drei neue Lehrkräfte vorstellen konnte: Anna-Lena Roos (Gesang, Musikpädagogik), Melanie Dreher (Gesang) und Yunsik Hwang (Klarinette), der, aus Südkorea stammend, den Weg ins Bauland gefunden hat. Sie erweitern seit kurzem das musikalische Angebot.

Eröffnet wurde das abwechslungsreiche Programm mit „Look At The World“ von J. Rutter, harmonisch gesungen von A. Roos, U. Gall, N. Irmai- Koppányi und M. Becker als Gast, begleitet von I. Koppányi am Klavier. Eine besondere Freude war es, danach wieder einmal Kálmán Irmai, den Gründer der Musikschule, mit „Elegie“, „Frühling“ und „Scherzo“ aus den „Lyrischen Stücken“ von E. Grieg in gewohnter Souveränität zu hören.

Für weitere musikalische Genüsse sorgten N. Krug (Akkordeon) und A. Schlundt (Violine) mit einem „Shamrock Set“, drei lebhaften irischen Stücken, N. Benke (Klavier) mit einem Sonatensatz von J. Haydn und A. Schlundt (Violine) mit einem Scherzo von J. Brahms, jeweils mit I.Koppányi am Klavier. Y. Hwang (Klarinette) zog die Zuhörer in seinen Bann mit zwei Sätzen aus der Sonate von F. Poulenc und präsentierte außerordentliche Klangvielfalt im langsamen Satz sowie höchst virtuoses Spiel im feurigen letzten Satz Allegro con fuoco.

Vor der Pause zeigte noch M. Dreher ihre Gesangskünste mit der überaus anspruchsvollen  Arie „Glitter And Be Gay“ für Koloratursopran aus der Operette Candide von L. Bernstein, das sie schauspielerisch ebenfalls sehr überzeugend untermalte.

Der zweite Teil des Konzerts war dem Jazz gewidmet. V. Bommer sang zunächst „Frim Fram Sauce“ von I. Berlin und „My One And Only“ (R. Mellin/ G. Wood), danach „Sophisticated Lady“ (Ellington/ Mills/ Parish), „Noise Of Water“ (J. Joyce/G. Schäfer) und „There Will Never Be Another You“ von H. Warren und brachte den unterschiedlichen Charakter der Lieder mit ihrer nuancenreichen Stimme hervorragend zur Geltung. Ihre bewährten musikalischen Partner F. Adelt (Klavier), Z. Gagnidze (E- Bass), G. Schäfer (Flöte und Saxophon), S. Stahl (Vibraphon) und A. Opitz (Gitarre) konnten immer wieder durch kreative solistische Einlagen Glanzlichter setzen. „Buenas Dias“ von D. Saluzzi wurde von F. Adelt (Klavier), Z. Gagnidze (E- Bass) und G. Schäfer (Flöte) ebenso mitreißend präsentiert wie „Tenor Madness“ von S. Rollins, bei dem sie von A. Opitz an der Gitarre unterstützt wurden.

Alle Künstler zeichneten sich durch ein hohes musikalisches Niveau, fein abgestimmtes Zusammenspiel und sichtbare Spielfreude aus. Das Publikum ließ sich von der beschwingten Atmosphäre mitreißen und belohnte die Darbietungen mit enthusiastischem Applaus. Bürgermeister J. Galm, der Schirmherr des Konzertes, dankte allen Mitwirkenden und sparte nicht mit Lob und Anerkennung für die virtuosen Leistungen, aber auch für die ganzjährige qualitative pädagogische Tätigkeit der Lehrkräfte.

Die Bewirtung durch das Team des Römercafés ließ nichts zu wünschen übrig.

A. Dörflinger